
Der Verein „die Multivision“ bietet seit 2007 mit den Projekten „GG19 – Ein guter Tag für die Demokratie“, „Zeichen der Zeit – Demokratie auf dem Prüfstand“ und „Fluchtpunkte – Flucht aus, in und nach Deutschland“ bundesweit Projekttage zur Demokratiebildung unter der Schirmherrschaft von Frau Prof. Dr. Gesine Schwan an. Es ist unser Anliegen, mit Schüler*innen über die Grundlagen unseres Demokratieverständnisses und seine Bedrohungen zu sprechen, verschiedene Blickwinkel aufzuzeigen und über die Entstehungshintergründe zu informieren.
Die Bundesrepublik Deutschland fußt auf der freiheitlich-demokratischen Grundordnung - also Menschenwürde, Demokratieprinzip und Rechtsstaatlichkeit. So will es die „Ewigkeitsklausel“ des Grundgesetzes. Doch auch wenn man sie im Grundgesetz quasi in Stein gemeißelt wähnt, sahen und sehen diese Werte sich stets auch Bedrohungen ausgesetzt. Besonders in Krisenzeiten haben ihre Feinde eine Chance…
Gab es nach 1945 plötzlich keine Nazis mehr? Wenn doch, welche Rolle haben sie in einem Staat gespielt, der sich als entnazifiziert ansah bzw. sich als per Definition antifaschistisch verstanden hat? Was hat das alles mit der extremen Rechten heute zu tun? Welche Parallelen gibt es zum Sturz der Weimarer Republik und den Gefahren für die Demokratie durch die extreme Rechte heutzutage? Linksextremismus, Rechtsextremismus, Islamismus: Ist das nicht im Endeffekt dasselbe? Wir nehmen uns diesen Fragen im Ritt durch verschiedene Etappen des zwanzigsten Jahrhunderts an.
Wir unterfüttern die Debatte mit aktuellen Zahlen und Informationen. Die Begriffe „Neue Rechte“, „Rechtspopulismus“ oder „Reichsbürger*innen“ sind zwar in aller Munde, doch was wirklich dahinter steckt, ist häufig nicht klar.
Jenseits von Zahlen und Fakten ist es uns wichtig, persönliche Bezüge herzustellen. Aus diesem Grund schildert ein*e Nazi-Aussteiger*in (bzw. betroffene*r rechter Gewalt) ihren*seinen persönlichen Weg zum und im Rechtsextremismus und natürlich, wie der Ausstieg gelang (bzw. wie sich rechte Gewalt zeigt, auswirkt und wie man damit umgeht).
Die aktuelle Debatte wird dann einem digitalen Expert*innengespräch, Vertreter*innen des Staates (Verwaltung, Justiz) und der Zivilgesellschaft (NGOs, Aktivist*innen usw.) aufgegriffen und vertieft. Gemeinsam mit den Mode-rator*innen und dem*der Aussteiger*in wird eine offene Diskussion angeregt, bei der Schüler*innen ihre Fragen stellen können, Meinungsaustausch gefördert wird und aus verschiedenen Perspektiven Erlebtes geschildert werden kann.
Mit dem digitalen Projekttag ermöglichen wir eine breite Debatte, informieren über Hintergründe, zeigen neue Perspektiven und erarbeiten gemeinsam Handlungsoptionen.
ZIELGRUPPE
Der digitale Projekttag richtet sich an Schüler*innen ab Klasse 10 aller weiterführenden Schulen (Gesamtschulen, Realschulen, Berufsschulen, Gymnasien, etc.). Am Projekttag können bis zu 100 Schüler*innen teilnehmen. Der Projekttag umfasst dreimal 90 Minuten, so dass er an den Stundenplanrhythmus des regulären Schulbetriebs angepasst werden kann.
ORGANISATION – ZEITRAHMEN
1. Vorab
Wir organisieren vorab den Ablauf des Projekttages, die Einladung aller Gäste und die Presseinformation.
2. Material
Für Vor- und Nachbereitung stellen wir thematische, inhaltliche und methodische Anregungen zur Verfügung.
3. Teilnahme am digitalen Projekttag
Die Veranstaltung dauert dreimal 90 Minuten (plus Pausen).
In dieser Zeit werden u.a. Filmepisoden gezeigt und auf lebendige und anschauliche Weise zur Diskussion gestellt.
Förderer
